ÜBER MICH

 

Ich heiße Tim, bin Musikliebhaber und lebe in Hamburg. Musik spielte in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle – und genau deshalb ist auch Geile Scheiben entstanden.

Hinter all den Schallplatten und CD’s, die ich über die Jahre von Umzug zu Umzug mit mir schleppe, stecken Erinnerungen, die konserviert sind. Ziehe ich eine Platte aus dem Regal fallen mir dazu sofort Geschichten, Gedanken, Orte, Personen, Reisen, Ereignisse oder vergleichbares ein – eine Geheimtür in die Vergangenheit, eine knarzende Zeitmaschine, ein echter Inspirationsquell.

Mich interessiert dabei also vor allem die veränderte Perspektive, mit der ich meine Platten betrachte. Neben der Musik geht es darum, sich treiben zu lassen. Wo führt mich die Erinnerung hin? Kommen da vielleicht längst vergessene Zusammenhänge wieder zum Vorschein? Gibt es eventuell Verknüpfungen, die sich in meinem Kopf etabliert haben, die aber glatt falsch sind? Ein falsch verstandener Songtext, dessen falsche Interpretation und der daraus falsch gezogene Schluss? Ich wühle in meiner eigenen Vergangenheit, begegne Menschen und Geschichten, die in einem scheinbar anderen Leben stattgefunden haben. Doch ist es mein Leben, das diese Texte verbirgt –
Geile Scheiben ist für mich ein bisschen wie Psychoanalyse mit mir selbst. Nicht allzu bierernst allerdings.

Geile Scheiben ist […] wie Psychoanalyse mit mir selbst.

Ähnlich wie Fußball, ist Musik auch immer ein Thema, über das man sprechen kann, wenn es keine anderen gemeinsamen Themen mehr gibt. „Musik ist unique“, möchte ich sagen. Aber warum? Weil sie in der Lage ist, Emotionen hervorzurufen – also psychophysiologische Phänomene, die auf Kognitionen, Sozialverhalten und physiologische Veränderungen eines Menschen Einfluss nehmen können. Das kennen wir ja alle, wir finden einen Song geil (oder eine ganze Scheibe) und sind beim Hören immer wieder seelisch erregt. Das ist spannend. Mich interessiert aber noch vielmehr die Langzeitwirkung. Warum haben es die Platten in mein Regal geschafft, warum fand ich sie beim Kauf geil? Welche Bindung habe ich zu der Platte aufgebaut? Kann ich die erklären?

Ich beginne gerade erst mit diesem Projekt. Vielleicht verändern sich meine Ziele, Ansprüche und Ansätze mit der Zeit? Vielleicht auch nicht. Vielleicht stelle ich auch fest, dass es nur bei einigen wenigen Platten in meinem Regal wirklich intensive Bindungen gibt und ich die anderen ohne Probleme in den Mülleimer werfen könnte? Ich weiß es noch nicht und genau deshalb bin ich gespannt auf die Entwicklung. Aber ich glaube, ich werde noch viele vergessene Erinnerungen im Untergeschoss meines Gehirns wiederfinden.

So z.B. die Erinnerung daran, dass ich mal im Besitz der LP Boys Don’t Cry von The Cure war, sie aber verschenkt habe, weil ich das Cover so kindisch fand. Ich weiß noch nicht mal, an wen ich sie verschenkt habe.
Oder die Erinnerung an die Maxi-Single When Will I Be Famous? von Bros. 3 Wochen meines Lebens rannte ich doch tatsächlich in flachen roten Dr. Martens mit Flensburger Plop-Verschlüssen in den Schnürsenkel-Ösen rum, dazu hellblau-verwaschene, riesenhaft weite Popper-Jeans und ein weinrotes Hemd mit Blümchenmuster! (Gäbe es ein Bild, ich würde es Euch nicht vorenthalten) Als Selbstgeißelung für diesen Fehltritt, den ich mir relativ schnell eingestand (vielleicht wurden ja auch Stimmen von außen laut, ich weiß es aber nicht mehr), zelebrierte ich am darauffolgenden Silvester die heroische Zerstörung dieser Maxi-Single. Nachdem ich das Cover bereits zerissen und in den Müll geworfen hatte, weitete ich mit einem Messer das Mittelloch, so dass 3 große China-Böller darin Platz fanden. Ich verzwirbelte die Zündschnuren miteinander, zündete sie an und warf die Scheibe wie eine Frisbee – noch in der Luft zersprang das Vinyl in viele Teile.
A propos: Kennt ihr den Bros-Witz? Wenn Craig in die Luke fällt, ist er matt. 😉

 

Viel Spaß beim Lesen.
Tim